Das Kalenderblatt
Fährt man nach Halle, in die Merseburger Straße 160, findet man das Marcel-Callo-Haus - hier hat die Jugendwohngruppe des Caritas Regionalverbandes Halle ihr Zuhause. In insgesamt fünf Wohnungen sind 20 Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis zwölf Jahren untergebracht.
Mit Marcel Callo hat die Einrichtung ein herausragendes Vorbild als Namenspatron. Als Kind Pfadfinder und als Jugendlicher Mitglied der Christlichen Arbeiterjugend, kümmerte er sich um die Jugendlichen in seinem Wohnviertel in Rennes - mit Spiel, Sport und Bildungsangeboten. 1943 - da war Marcel Callo gerade einmal 22 Jahre alt - wurde er zur Arbeit in einer Waffenfabrik in Deutschland gezwungen.
In seiner Zeit im Arbeitslager leitete er einen Chor, half Kranken und organisierte Gottesdienste. Den Nazis war das "zu katholisch", sie verboten die Christliche Arbeiterjugend und Marcello Callo kam für fünf Monate ins Gefängnis nach Gotha. Im KZ Mauthausen starb er am 19. März 1945.
Am 4. Oktober 1987 wurde Marcello Callo in Rom von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.
Heute findet sich nicht nur in Halle die Erinnerung an Marcello Callo. Auch in Linz (Österreich), Zella-Mehlis, Augsburg, Erlangen, Castrop-Rauxel, Heiligenstadt und Seesen wird mit einer Namensgebung an Marcello Callo gedacht.