Zum Tode von Klara Ullrich
Es war ein großer Tag, als im November 2022 das Haus der Deutschen Caritas in Berlin nach Klara Ullrich benannt wurde - auf der Reinhardtstraße 13, unweit von Reichstag, Friedrichstraße und Charité. Viele Gäste waren gekommen - viele von ihnen sind "durch ihre Schule gegangen" -, um Klara Ullrich wiederzusehen und sich mit ihr auszutauschen.
Es waren u. a. die 1950er- und 1960er-Jahre, in denen Klara Ullrich für die Sozialarbeit der Caritas in der DDR wirkte und einstand. Es galt, die Caritasarbeit aufzubauen und zu verankern, in schwierigen Zeiten und in einem Umfeld voller Widerstände. Klara Ullrich wurde zu einer Zeitgenossin durch und durch - und konnte 1989 die friedliche Revolution und das Ende der DDR erleben.
Mit dem "Klara-Ullrich-Haus" im Zentrum von Berlin will der Deutsche Caritasverband - so seine Präsidentin, Eva Maria Welkop-Deffaa, beim Festakt im November 2022 - "ein Zeitzeugnis über den Tag hinaus sichtbar halten." Und weiter: "Wir würdigen das Leben einer Frau, die ihre Vita activa stets an den Bedürfnissen der Armen und Kranken ausgerichtet hat und die Generationen von Schülerinnen und Schülern ermutigt hat, dass politisches Handeln am Krankenbett und in der Suppenküche beginnt."
Wir - die Caritas in Deutschland und die Caritas im Bistum Magdeburg - verneigen uns vor Klara Ullrich. Wir sind traurig, wir wissen, sie wird uns fehlen. Wir werden das Andenken an sie stets pflegen. Und wenn wir auf Berliner Straßen unterwegs sind, gibt es vielleicht schon einmal den einen oder anderen kleinen Umweg, um sich auf der Reinhardtstraße 13 ganz besonders an Klara Ullrich zu erinnern.
Wie Klara Ullrich über ihre Arbeit für die Caritas in der DDR berichtete, warum sie meinte: "Ich wusste, worauf ich mich einlasse", und womit Menschen in Not geholfen wurde - das erzählte sie im Herbst 2022 hier: https://www.caritas.de/diecaritas/wir-ueber-uns/verbandsgeschichte/125-jahre-caritas/organisation/ddr