Die Caritas hört zu – z. B. Menschen aus anderen Ländern
Larissa Gelfand, Amidou Traore und Nguyen Tien Duc arbeiten seit vielen Jahren im Interkulturellen Beratungs- und Begegnungszentrum im Magdeburger Stadtteil Buckau. Jetzt haben sich die Bedingungen für ihre Arbeit schlagartig verändert - doch sie sind weiterhin für die Menschen aus anderen Ländern da, engagiert, kompetent und zuverlässig.
Amidou Traore:
Das war sehr schwer für mich, als ich einem Klienten aus Mali nur von meinem Bürofenster aus den Hinweis am Haupteingang zeigen konnte: "Das Interkulturelle Zentrum berät Sie zurzeit aufgrund der aktuellen Corona-Situation nur per Mail und Telefon". Der Klient war zunächst irritiert, verstand aber dann. Das Wort "Corona" ist inzwischen weltweit bekannt und sorgt für Ängste und Sorgen.
Wenig später konnte der Ratsuchende mir von seinem Problem per Telefon berichten. Die Ausländerbehörde schrieb ihm, dass er sofort zurück nach Spanien muss. Die Grenze ist aber dicht. Was tun? Nun, ich konnte die Ausländerbehörde telefonisch erreichen und eine Lösung für den Mann aus Mali finden.
Larissa Gelfand:
Die Frau aus Russland hörte sich sehr aufgeregt am Telefon an: Was will die Bundespolizei von mir? Ich verstehe diesen Brief nicht! Wir vereinbarten, dass sie den Brief mit dem Handy abfotografiert und mir per Mail zusendet. Schnell stellte ich fest, dass es ein Missverständnis war, welches wir gemeinsam bei der Behörde aufklären konnten. Der Klientin fiel ein Stein vom Herzen.
Nguyen Tien Duc:
Ich frage mich jeden Tag neu: Wie können wir die verschiedenen Beratungs- und Hilfsangebote unseres Hauses auch ohne direkten Kontakt weiterhin gewährleisten? Wie können wir der schwangeren Frau helfen, die dringend Hilfe benötigt? Oder den Ingenieur unterstützen, der die deutsche Anerkennung für seinen Abschluss braucht?
Inzwischen kann ich sagen: Wir sind mit unseren Caritas-Angeboten auch in der aktuellen Situation weiterhin per Telefon und per E-Mail komplett zugänglich. Wir schaffen das mit viel Kommunikation - mit den Klienten, im Team und innerhalb der Caritas generell. Vieles ist anders - aber wir können viele neue Situationen flexibel handhaben.
Abends denke ich manchmal: Vielleicht können wir Erfahrungen aus der jetzigen Zeit sammeln und auch "nach Corona" einsetzen. Zum Beispiel um zukünftig die Menschen zu erreichen, welche weit weg wohnen oder in ihrer Mobilität eingeschränkt sind.
So erreichen Sie das Interkulturelle Beratungs- und Begegnungszentrum in Magdeburg - Tel.: 0391/4080510 - Mail: duc@caritas-ikz-md.de
Die Caritas wird sich in den nächsten Wochen und Monaten verstärkt für Menschen engagieren, die in der Corona-Krise Begleitung, Beratung und Hilfe brauchen. Wenn Sie unsere Arbeit unterstützen wollen, freuen wir uns. So können wir unserem Motto gerecht werden: "Not sehen und handeln!"
Caritasverband für das Bistum Magdeburg
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